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Kein Dach für Trauergäste vor der Aussegnungshalle

Der Haupt- und Finanzausschuss befasste sich mit dem Hinweis, im Bereich vor der Aussegnungshalle auf dem Friedhof eine Überdachung zu schaffen. Mehrheitlich stimmte das Gremium dagegen. Foto: fam

Überdachung laut HFA-Mehrheit zu teuer

Gremium votiert mit 6:1 Stimmen gegen Unterstellmöglichkeit für Trauergäste vor der Aussegnungshalle

Von Michael Falkinger

Der Bereich vor der Aussegnungshalle auf dem Trostberger Friedhof soll keine Überdachung für Trauergäste erhalten. Mit sechs Stimmen zu einer Stimme lehnte es der Haupt- und Finanzausschuss (HFA) der Stadt Trostberg ab, die Verwaltung damit zu beauftragen, Varianten einer Überdachung zu überprüfen.

[sam id=“8″ codes=“true“]Nachdem bereits mehrfach – unter anderem vom Seniorenbeirat der Stadt Trostberg – der Hinweis gekommen sei, im Bereich der Aussegnungshalle  eine Überdachung für Trauergäste zum Schutz vor Witterungseinflüssen während der Trauerfeiern zu schaffen, habe sich die Verwaltung mit diesem Thema befasst, sagte Bürgermeister Karl Schleid. Laut Auskunft von Pfarrer Paul Janßen fänden etwa die Hälfte bis zwei Drittel der Trauerfeiern ausschließlich auf dem Friedhof und in der Aussegnungshalle und  nicht mehr in der Pfarrkirche statt.

Der Bedarf der Unterstellmöglichkeit sei sicherlich immer von der Größe der Trauergemeinde und der Witterung abhängig, sagte Schleid. Dem Argument, dass bei großen Trauerfeiern nur ein kleiner Teil der Trauergäste in der überdachten Aussegnungshalle Platz finde und die oft weitaus größere Personenzahl während der Trauerfeiern den Witterungsbedingungen im Außenbereich ausgesetzt sei, könne der HFA  beipflichten. Trotzdem verzichtete das Gremium darauf, die Verwaltung damit zu beauftragen, den grundsätzlichen Bedarf festzustellen sowie Varianten samt Baukostenberechnungen einzuholen und zu prüfen, um den Haushaltsgrundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit gerecht zu werden und das Kosten-Nutzen-Verhältnis beleuchten zu können.

Bürgermeister Schleid stellte dem HFA zwei Varianten vor. Die eine beinhaltete eine Überdachung, wie sie die Fahrradständer an der Schulstraße neben der Tiefgarage haben. Die andere sah ein Sonnen- und Regensegel vor, wie es im Pausenhof der Heinrich-Braun-Mittelschule steht. Als Kostenpunkt für beide Maßnahmen nannte Schleid jeweils ab 40.000 Euro aufwärts. Mit Blick auf die erste Variante meinte er, dass sie schon sehr viel Geld koste, um 40 bis 50 Trauergästen eine Überdachung zu bieten. Die zweite Variante schütze zwar vor Regen, aber nicht vor Wind. Das Fundament für ein Sonnen- und Regensegel würde zusätzlich zwischen 10.000 und 15.000 Euro kosten.

Hannspeter Fenis  war strikt dagegen, auch nur einen Euro für eine Überdachung in die Hand zu nehmen. Wenn die Trauergemeinde groß ist, soll sie in die Kirche gehen. Bei Trauerfeiern sei die Kapelle in der Aussegnungshalle selten voll; meistens befänden sich nur die engsten Angehörigen darin. Bei 80 Prozent der Beerdigungen hätten die Trauergäste genügend Platz, zeigte sich Fenis überzeugt.

Auch Eva Gröbner und Peter Kirchgeorg sprachen sich gegen eine Überdachung aus. Nur Hans-Michael Weisky  plädierte dafür, die Möglichkeiten zu überprüfen, da die Stadt hier Dienstleister sei. Er war sich sicher, dass eine Überdachung auch günstiger gebaut werden kann. Unter den Bürgern würde sehr oft darüber gesprochen, dass man eine Überdachung braucht, erklärte Weisky. „Ich würde hier schon weitermachen.“

Gegen seine Stimme votierten die anderen HFA-Mitglieder gegen eine Prüfung. Im HFA sitzen Bürgermeister Karl Schleid als Vorsitzender, Hannspeter Fenis, Dritte Bürgermeisterin Dr. Birgit Seeholzer und Irmgard Leineweber (alle CSU) sowie Eva Gröbner (Freie Wähler), Hans-Michael Weisky (SPD) und Peter Kirchgeorg (Bündnis 90/Die Grünen).

(13. Oktober 2015)

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