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Matthias Bublath (links) und Michael Hornstein

Intensiv, authentisch und unprätentiös: Matthias Bublath (links) und Michael Hornstein. Foto: fam

Start ins neue Jahr mit zwei Hochkarätern

Hornstein und Bublath brillieren bei der „Jazzmatinee am Sonntag“ im Stadtkino

Von Michael Falkinger

Hochkarätige Musik und gemütliche Atmosphäre sind die Komponenten, die die Musikreihe „Jazzmatinee am Sonntag“ im Stadtkino Trostberg so erfolgreich machen. Regelmäßig treten Musiker im Foyer des Kinos auf – quasi inmitten des Publikums. Die Organisatoren der Reihe – der Verein Kulturkessel Trostberg um Vorsitzende Ulrike Brunnlechner sowie die Stadtkino-Betreiber Christoph Loster und Brigitte Maier – schreiben seit März 2012 eine Erfolgsgeschichte. Die Jazzmatinee hat sich längst über die Trostberger Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht.

[sam id=“8″ codes=“true“]Zwei „Schwergewichte der zeitgenössischen Jazzszene“ hatte Brunnlechner für den Start ins neue Jahr angekündigt: den Saxofonisten Michael Hornstein und den Pianisten Matthias Bublath. Das war nicht zu viel versprochen. Hornstein gilt als einer der weltweit am meisten gehörten Saxofonisten; „wahrscheinlich einer der größten zeitgenössischen Musiker“, befand die SZ. Bublath verbrachte sieben Jahre als freischaffender Musiker in New York und arbeitete dort mit den bekanntesten Jazzern. Und beide sind in Trostberg längst keine Unbekannten mehr: In getrennten Formationen traten sie in den vergangenen Jahren bei den Musik-Festivals der Trostberger Jazzgemeinschaft (TroJa) auf. Beim letztjährigen „ZwoaDogLang – Wahnsinnsklang“ standen sie in Trostberg gemeinsam mit Schlagzeuger Matthias Gmelin auf der Bühne.

Das Duo Hornstein und Bublath sorgte für ein voll besetztes Foyer des Stadtkinos und für Top-Musik. Entspannter kann man nicht in den Sonntag starten: draußen klirrende Kälte, drinnen wohlig-warme Klänge. Hornstein und Bublath entzauberten ihren Instrumenten feine Töne und verzauberten damit ihr Publikum. Gefühlvoll und nuanciert wechselten sich Eigenkompositionen und Stücke aus fremder Feder ab. Klassiker wie Paul Desmonds „Take Five“ gehören schon zum Standardprogramm von Jazzkonzerten. Das Risiko, dass sich das Publikum an solchen Evergreens „abhört“, ist nicht gering. Nicht so bei Hornstein und Bublath. Die Interpretation macht’s. Einfach Note für Note nachzuspielen ist nicht drin: Saxofonist und Pianist drückten   dem Stück mit Variationen ihren eigen Stempel auf. So wie bei den anderen Liedern der Matinee spürte man: Hier sind zwei Künstler am Werk, die sich seit vielen Jahren kennen und  perfekt aufeinander abgestimmt sind. Mühelos, wie selbstverständlich rollten Hornstein und Bublath im Foyer ihren Klangteppich aus. Da bleibt man gerne sitzen und lauscht. Ab und zu leistete sich das Duo auch Ausflüge in die Pop-Welt. „Michelle“ von den Beatles in Jazz-Version: Es funktioniert.

Den Start ins neue Jahr haben Kulturkessel und Stadtkino Trostberg mit dem Hornstein und Bublath mit Bravour gemeistert. Man darf gespannt sein, was die Jazzmatinee-Macher im weiteren Jahresverlauf aus dem Hut zaubern. An jedem dritten Sonntag im Monat finden ab 11 Uhr diese Matineen statt.

Die Jazzreihe ist übrigens neben einigen anderen Veranstaltungen eine der beiden großen Säulen des Vereins Kulturkessel. Ebenfalls im Stadtkino präsentiert der Verein seit März 2011 jeweils am dritten Dienstag- und Mittwochabend im Monat Opernfilme. „Es ist uns gelungen, uns einen festen Besucherstamm zu erarbeiten“, kommentierte Brunnlechner die beiden Reihen. „Das ist eine Erfolgsgeschichte, die sich sehen lassen kann.“

(3. Februar 2017)

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