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Kaplan Przybylski auf seiner neuen Gartenbank.

Probesitzen beim Abschied: Kaplan Andreas Przybylski nahm auf seiner neuen Gartenbank Platz. Sie soll ein rustikales Andenken an Trostberg sein, sagte Pfarrverbandsratsmitglied Günther Gerstner (links). Foto: fam

Mit Fröhlichkeit und Freude gewirkt

Kaplan Andreas Przybylski nimmt Abschied vom Pfarrverband –  „Trostberg war für mich ein echter Gewinn“

Von Michael Falkinger

Allmählich bekommt Kaplan Andreas Przybylski einen ordentlichen Hausstand zusammen. Zum Abschied hat ihm der Jugendchor St. Andreas bereits vor einigen Tagen einen Sonnenschirm  überreicht. Der Jugendchor hatte den letzten Jugendgottesdienst mit dem Kaplan passend zum gleichzeitig stattfindenden „ZwoaDogLang – Wahnsinnsklang“-Festival mit Pop und Gospels gestaltet. Die Musiker widmeten Przybylski das Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“  und überreichten ihm einen Sonnenschirm mit dem Spruch „Der Weg ist ein Ziel. Wir sind  mit dir ein Stück gegangen“. Zudem prangen auf dem Schirm Noten; jede steht für ein Chormitglied. Am darauf folgenden Sonntag, als ihn die Gläubigen aus dem künftigen Pfarrverband Trostberg, Schwarzau, Lindach und Oberfeldkirchen in einem Gottesdienst in der Andreaskirche verabschiedeten, erhielt er von den vier Pfarreien zum Sonnenschirm noch eine Gartenbank, auf der der scheidende Kaplan auch gleich Probe saß.

[sam id=“8″ codes=“true“]Zahlreiche Gläubige hatten sich versammelt, als Przybylski gemeinsam mit Pfarrer Paul Janßen, Diakon Dr. Gregor Herth, dem  ehemaligen Primizianten der Pfarrrei St. Andreas Trostberg, Benjamin Gnan, Priesteramtskandidaten Mathias Klein-Heßling, Pastoralreferentin Irmi Huber, Gemeindeassistentin Monika Kraus und einer Ministrantenschar aus den vier Pfarreien in die Andreaskirche einzog. Für festliche Musik sorgten Orchester und ein Chor mit Sängern aus den vier Pfarreien.

Im aktuellen Pfarrbrief der Pfarrei St. Andreas charakterisiert Pfarrer Janßen Kaplan Przybylski als „einmaligen Kaplan“. „Einmalig nicht nur, weil er eben wie jeder Mensch keinem anderen gleich ist, sondern weil er mit seiner frohen, gewinnenden Art und seinen Talenten dem Evangelium ein Gesicht gibt und den Menschen nahe ist und damit auch unserem Pfarrverband eine einmalige Prägung geschenkt hat.“

Wegen dieser frohen, gewinnenden Art erntete Przybylski dann auch Lacher, als er die Gläubigen mit „Liebe Schwestern und Brüder, liebe Trauergemeinde“ begrüßte und gespielt entrüstet hinzufügte: „Was gibt’s denn da zu lachen?“

Dennoch betrachte er den Abschiedsgottesdienst als kleines Requiem, als Abschied von einem Lebensabschnitt. „Unsere Wege trennen sich“, sagte der Seelsorger – und das tue weh. Aber der Glaubensweg gehe weiter mit einem anderen Gesicht. Denn die Kaplanstelle Przybylskis, der künftig den Pfarrverband in Eggstätt leitet, tritt am 1. September Michael Maurer an – für die nächsten drei Jahre.

Przybylski habe in den vergangenen zwei Jahren in Trostberg mit viel Fröhlichkeit und Freude gewirkt, würdigte Janßen den Kaplan. Die Wellen der Sympathien, die ihm die Trostberger entgegenbringen, tragen ihn zu den Wellen des Chiemsees. Dort kann er seinen Sonnenschirm und seine Gartenbank aufstellen und bei der einen oder anderen Pause an seine Zeit in Trostberg denken, wie sich Günther Gerstner, Pfarrgemeinderatsvorsitzender von Mariä Himmelfahrt Schwarzau und Pfarrverbandsratsmitglied, wünschte.

Und Przybylski wird sich sicher immer wieder an diese Zeit erinnern, denn: Es waren „zwei wunderbare, intensive Jahre“, versicherte er. Er habe den Pfarrverband liebgewonnen, da er hier begeisterungsfähigen und aufgeschlossenen Menschen begegnet sei, die sich gegenseitig helfen. Der Pfarrverband, der sich offiziell am 14. November aus der Pfarrei St. Andreas Trostberg und dem Pfarrverband Mariä Himmelfahrt Schwarzau, St. Thomas Oberfeldkirchen und St. Peter und Paul Lindach gründen wird, besteht  in den Augen Przybylskis schon. „Denn Glaube verbindet.“

Nach seiner ersten Kaplanstelle in München-Nymphenburg, einer Einzelpfarrei, habe er den Wunsch geäußert, wieder in einem mehr ländlich geprägten Pfarrverband eingesetzt zu werden, schreibt Przybylski auf der Homepage der Pfarrei St. Andreas Trostberg. Denn:  „Das wäre spannender. Dass es mit Trostberg so spannend werden würde, habe ich damals nicht gedacht.“ Der Kaplan half mit, den geplanten großen Pfarrverband aufzubauen; von September bis  Dezember 2013 hat er die Pfarreien als Pfarradministrator geführt – bis Pfarrer Janßen im Dezember 2013 die Stelle angenommen hat, die bereits im September durch den Wechsel des bisherigen Trostberger Pfarrers Dr. Slawomir Fijalkowski zum Pfarrverband Otterfing bei München vakant stand.

In den vergangenen zwei Jahren habe sich Przybylski dadurch ausgezeichnet, dass er eine Sprache gesprochen hat, die die Leute verstehen, betonte Gerstner. Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende hob vor allem die Jugendarbeit  hervor, in der sich Przybylksi engagiert hat, und nannte besonders die Ministrantenwallfahrt 2014 nach Rom. Eine Woche vor seiner Verabschiedung wurden sechs neue Ministranten in ihr Amt eingeführt. Die neuen Ministranten sind Lisa Fischbacher, Leni Fraunhofer, Ferdinand Lutz,  Milena Mathis, Ludwig Mehler und  Nicole Nagornov. Franziska Hofmann, Theresa Seeholzer und Emilie Stinn haben sie für ihren Dienst ausgebildet.

Für das Erleben jugendlichen Glaubens in seiner zweijährigen Zeit in Trostberg und für alle seine Begegnungen bedankte sich der Kaplan bei seinem Abschied. Zwei Jahre lang habe er in Trostberg Diener der Glaubensfreude sein dürfen. Przybylski: „Trostberg war für mich ein echter Gewinn.“

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