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Unicef-Benefizkonzert 2015: Martina Eisenreich Quartett & Al Dente

Cineastische Tonpoesie trifft auf magische Ausstrahlung: Das Martina Eisenreich Quartett (links) spielt beim Unicef-Benefizkonzert. Das A-cappella-Ensemble Al Dente (rechts) bringt eine interessante Mischung aus klassischen Bestandteilen, aus Spirituals, Gospel, deutschen Schlagern und peppigen, amüsanten Liedern mit in den Postsaal. Fotos: Veranstalter

Durch Kunstgenuss Gutes tun

Unicef-Konzert für syrische Kriegs-und Flüchtlingskinder: Eisenreich, Neurosenheimer und Al Dente im Postsaal

Von Andreas Falkinger

„Mit Unicef können Sie viel bewegen“ – das ist das Motto der Unicef-Arbeitsgruppe Trostberg. Weil mit griffigen Slogans allein noch niemandem geholfen ist, organisiert das Team wieder ein Benefizkonzert, dessen Erlös syrischen Flüchtlingskindern, deren Situation sich dramatisch verschlechtert hat, zugutekommen wird. Für das Konzert, das am Samstag, 17. Oktober, um 19.30 Uhr im Postsaal stattfinden wird, konnten Helga Bunk und ihr Unicef-Team das Martina Eisenreich Quartett, die Neurosenheimer und Al Dente gewinnen. Dabei kommt es zu einer so ungewöhnlichen wie herzerfrischenden Konstellation: das Martina Eisenreich Quartett tritt gemeinsam mit den Neurosenheimern auf – hochvirtuoses Musik-Kino für die Ohren, gepaart mit bayrisch-neurotischen Lebensliedern.

[sam id=“8″ codes=“true“] Die Neurosenheimer, die noch vom Frühjahrsauftritt im Postsaal in bester Erinnerung sind, machen hausgemachte, unverstärkte Musik mit bairischen Texten. Sie spielen Tuba, Akkordeon und zupfen oder schlagen Kontrabass, Hackbrett und Cajon. Tobias Hegemann, Katrin Stadler, Marita Gschwandtner und Katrin Zellner spielen in dieser Besetzung seit Juli 2009 zusammen. In ihren Liedern besingen sie Rosenheim und das Leben in Bayern im Allgemeinen und die menschlichen, bayrischen Eigenheiten im Speziellen. So nehmen sie die Neurosen ihrer Mitmenschen ziemlich genau unter die Lupe, machen auf die seltene Spezies der Kopfschwitzer aufmerksam, besingen Lamas, Kühe, Saubärn und anderes Getier und rufen die Zuhörer per Lied dazu auf, in Zukunft was zu sagen, wenn der gegenüber z.B. gerade was zwischen den Zähnen hat. Das Ergebnis: bayrisch-neurotische Lebensmusik, eine Liedform, deren Texte sich gut zum Mitsingen, aber auch zum Nachdenken eignen.

In Martina Eisenreichs Konzert-Quartett kreuzen sich die Wege einer eigenwilligen, cineastischen Tonpoesie und der magischen Ausstrahlung der Geigerin und Multi-Instrumentalistin – eine erfrischende Grenzüberschreitung. Sinnesfreudige Musik, die voller Überraschungen steckt, subtil und plakativ und jederzeit spannend, entsteht daraus. Getragen von der charismatischen Ensemblekunst des Quartetts, die dieses wundersame Projekt mit mitreißender Lebendigkeit und Sympathie, Dynamik und Spannung füllt, und sich in den letzten Jahren auf Tour durch ganz Europa immer wieder neu inszeniert hat. Auf den Bühnen der großen Konzerthäuser, im warmen Licht italienischer Straßenlaternen oder in der legendären kleinen Jazzkneipe irgendwo bei Paris. Eisenreichs kongeniale Mitmusiker sind Wolfgang Lohmeier, Stephan Glaubitz und Christoph Müller.

Der Name des A-cappella-Ensembles Al Dente ist quasi Programm: Die acht Sängerinnen und Sänger wollen in jedem Fall Musik mit Biss bieten, wobei das Repertoire weit gestreut ist. Das Ensemble hat sich einen hervorragenden Namen gemacht, durch die stimmliche Qualität aller Akteure, durch das bemerkenswerte Klangvolumen und die spürbare Begeisterung und Freude, die sie rüberbringen. Musikalisch hochstehend, sehr unterhaltsam und abwechslungsreich, eine interessante Mischung aus klassischen Bestandteilen, aus Spirituals, Gospel, deutschen Schlagern und peppigen, amüsanten Liedern: Das sind die Pluspunkte von Al Dente, die Irmgard Leineweber, Elke Seidl, Corinna Raab, Anneliese Lindner, Stefan Waldherr, Hannes Uhrmann, Bernd Bjarsch und Oliver Dudla bei ihrem Auftritt beim Unicef-Benefizkonzert einbringen werden.

Die Künstler werden auf ihre Gage verzichten und die Spenden der Besucher kommen den syrischen Flüchtlingskindern zugute. „Wer unabhängig vom Konzert die Flüchtlingskinder unterstützen möchte, kann das natürlich auch. Dafür haben wir ein Spendenkonto eingerichtet“, teilte die Arbeitsgruppen-Vorsitzende Helga Bunk der Orgelpfeifer-Redaktion mit: Unicef Südostbayern, IBAN DE257 115 0000 0000 262527, Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling, Stichwort „Flüchtlingskinder/Unicef Trostberg“.

Unicef sorge in Syrien und den Flüchtlingscamps in Jordanien und im Libanon für Trinkwasser. Seit Beginn des Jahres seien mehr als fünf Millionen Mädchen und Buben gegen Kinderlähmung geimpft worden. „Unicef richtet auch Notschulen in den Camps ein, damit Kinder lernen und in die Zukunft schauen können“, sagte Helga Bunk. Doch momentan fehlten Mittel, um noch mehr Kinder versorgen und ihnen eine Perspektive in ihrer Heimatregion geben zu können.

Unicef-Benefizkonzert 2015: Neurosenheimer

Hausgemachte, unverstärkte Musik mit bairischen Texten tragen die Neurosenheimer zum Abend für syrische Kriegs- und Flüchtlingskinder bei.

(7. Oktober 2015)

1 Kommentar

  1. ein ganz hervorragender Bericht.

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