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Egerländer Gmoi feiert Jubiläum

Auszeichnungen für Verdienste um die Gmoi: Landesvorsitzender Helmut Kindl (links) und Ortsvorsitzender Anton Nagelschmidt (rechts) ehrten Bernd Schroeter und Wolfgang Tobisch (von links). Fotos: fam

Egerländer Gmoi Trostberg hat Jubiläum gefeiert

Seit 65 Jahren Brauchtumspflege in Lied, Tanz, Musik und Mundart

Von Michael Falkinger

Der „Egerländer Marsch“ hat in der AlzChem-Kantine das 65. Gründungsfest der Egerländer Gmoi Trostberg und Umgebung eingeleitet. Dasselbe Lied hatte die Gründungsversammlung am 5. August 1951 im „Alztaler Hof“ in Altenmarkt beendet. „Nachdem bereits in ganz Bayern eine ansehnliche Anzahl von ,Eghalanda Gmoi‘ bestehen, wurde nunmehr am gestrigen Sonntag auch in Altenmarkt die erste ,Eghalanda Gmoi‘ im Kreisgebiet Traunstein gegründet“, berichtete das Trostberger Tagblatt am 6. August 1951.

[sam id=“8″ codes=“true“] „Nicht nur in der Heimat, sondern überall in der Fremde, wohin der Trieb oder wirtschaftliche Verhältnisse Egerländer kommen ließen, schlossen sie sich in Eghalanda Gmoin zusammen“, sagte Anton Nagelschmidt, Vorsitzender und damit Vüarstäiha der Egerländer Gmoi beim Jubiläum rückblickend. „Unsere Aufgabe bleibt weiterhin die Pflege des Brauchtums unserer alten Heimat, das in den monatlichen Hutzanachmittagen durchgeführt wird. Ein weiteres Anliegen ist die Zusammenarbeit mit den benachbarten Gmoin sowie allen Ortsvereinen und kirchlichen Verbänden.“ Dabei hob Nagelschmidt die gute Zusammenarbeit mit dem Trachtenverein „D’Alzviertler“ und den Trostberger Goaßlschnalzern hervor. „Wir sind Freunde“, betonte auch Trachtenvereinsvorsitzender Josef Freutsmiedl, der gemeinsam mit Peter Wastlhuber, Vorsitzender der Goaßlschnalzer, den Egerländern gratulierte.

Gruppen der „Alzviertler“ sorgten zudem für Musik und Plattler. Die Egerländer Mundart riefen Christl Nagelschmidt mit Gedichten und Michael Nagelschmidt mit Liedern in Erinnerung. Auch Karin Wenzl, Kulturwartin der Eghalanda Gmoi Zorneding hatte ein Gedicht mitgebracht.

Gratulationen kamen ebenfalls vom Landesvorsitzenden Helmut Kindl und Bezirksvorsitzenden Karlheinz Spiegel. Kindl und Anton Nagelschmidt ehrten Bernd Schroeter mit der Bundesehrennadel und Wolfgang Tobisch mit dem Bundesehrenzeichen für ihre großen Verdienste um die Gmoi.

Bürgermeister Karl Schleid und Stadtpfarrer Paul Janßen konzentrierten sich in ihren Grußworten auf Tradition und Geschichte der Egerländer. Die reichhaltige Geschichte und Vergangenheit schwinden nicht so, als dass sie heute nichts mehr sagen könnten, sagte Janßen. Die Gmoi sei ein Verein, der die Tradition hochhält, erklärte Schleid. Der Bürgermeister bedankte sich für das Engagement der Egerländer.

150 Damen und Herren hatten sich am 5. August 1951 im „Alztaler Hof“ zusammengefunden, um die Gmoi zu gründen. Der Geburtsstunde der Eghalanda Gmoi wohnten zahlreiche Egerländer aus Trostberg, Altenmarkt und Umgebung sowie unter anderem Professor Mudrak vom Traunsteiner Kreisverband der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Altenmarkts Bürgermeister Franz Wimmer bei.

Zu ihrem Vüarstäiha wählten die Egerländer in ihrer Gründungsversammlung Willi Walter aus Altenmarkt. Die Gmoi sei nicht irgendein überflüssiger Verein, zitierte das Trostberger Tagblatt den Vorsitzenden. Sie habe vielmehr die große Aufgabe, das kulturelle Erbe des Egerlands zu bewahren, zu pflegen und weiterzugeben. Der Sinn der Gmoi sei das Hochhalten des Brauchtums in Lied, Tanz und Musik und insbesondere die Pflege der Mundart. Zur ersten gewählten Vorstandschaft 1951 gehörten neben Walter die Trostberger Adam Stich als 2. Vorsitzender, Rudolf Ernst als Kassier und Franz Remiger als Schriftführer. Die Nachfolger Walters im Amt des Vüarstäihas: Hans Weiß, Rudolf Weixlmann, Rudolf Ernst und seit 1990 Anton Nagelschmidt.

(25. Juni 2016)