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Roxaiten im Postsaalgewölbe

Interessante Kombination in der Rockmusik: E-Gitarre und Geige. Klaus Beslmüller (links) und Martin Deubel konnten mit ihrer Band RoXaiten dennoch nicht alle Zuschauer überzeugen. Foto: fam

Gute Auswahl, lauer Aufguss

RoXaiten im Gewölbe: „Fetzig“ geht anders

Von Michael Falkinger

Nein, restlos überzeugend war das nicht, was RoXaiten bei ihrem Auftritt im Postsaal-Gewölbe geliefert haben. Bei den Unicef-Benefizkonzerten in den vergangenen Jahren hatten sie eine weitaus bessere Figur gemacht. Mit „Fetzig – rockig – anders“ hatte die Postsaal-Broschüre das jüngste Konzert der Band angekündigt. Letztlich traf nur ein Attribut zu: „anders“.

[sam id=“8″ codes=“true“]Dabei hätten Martin Deubel (Geige, Gesang), Isabella Jullien (Klavier, Gesang), Lukasz Kolny (Cello, E-Bass), Andi Hofmann (Schlagzeug) und Klaus Beslmüller (Gitarre, Gesang, Mundharmonika) – Sophia Beslmüller (Geige, Gesang) war verhindert – ein interessantes Konzept parat: Rocksongs mit extravaganter Instrumentierung zu präsentieren, da Cello und Geige ja nicht unbedingt zum klassischen Line-up der Rockmusik gehören. Es ist auch bemerkenswert, einmal weniger bekannte Stücke berühmter Größen des Genres zu spielen.

In den Abteilungen Neil Young und Bob Dylan waren RoXaiten auch ganz gut unterwegs; „Blue Jean Blues“ von ZZ Top war ebenfalls gelungen. Doch den meisten anderen Songs fehlte schlicht und ergreifend die Seele. Man sollte natürlich nicht erwarten, dass Coverbands Originale eins zu eins nachspielen – Freiraum für Improvisation und für neue Arrangements gehört schließlich dazu. Doch Songs wie „Layla“ von Eric Clapton und „Anyone’s Daughter“ von Deep Purple glückten dem Quintett   nicht. Der Gesang bei diesen beiden und weiteren Songs wie zum Beispiel „Kashmir“ von Led Zeppelin erinnerte zu sehr an Neil Young. Und das passt zu diesen Liedern einfach nicht.

So gar nicht funktionierte ein Song von Deep Purple, bei dem Klaus Beslmüller zur E-Gitarre griff: „Burn“ fehlte jedes Feuer. Die E-Gitarre war zu lauwarm; der Hammondorgel-Sound, der für Deep Purple so charakteristisch ist, ging völlig unter. Am Ende des Konzerts brachte es ein Zuschauer auf den Punkt: „Gut, wenn man die Original-Platten daheim hat.“

(30. Januar 2016)

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